Neues Jahr, neue Pläne.
Ich stelle bei mir manchmal fest, dass ich mich beim Verfassen eigener Texte verkünstle, vom hundertsten zum tausendsten gelange und deshalb im vergangenen Jahr viele begonnene Artikel nie fertiggestellt habe. Damals nach dem #ttsCampOnline Barcamp, als das Thema Online-Barcamp noch ganz neu war. Nach meinen ersten Erfahrungen mit LegoSeriousPlay Online. Nach dem Lesen von Kübra Gümüşays „Sprache und Sein“ (und manchen anderen großartigen Büchern). Nach meinen beglückenden Entdeckungen von Wald und See im Corona-Frühling …
Ich schrieb, prüfte, suchte Querverweise, Zitate, Fotos … und irgendwann war der spontane, direkte, in mir resonierende Anlass verflogen oder ich hatte bereits so viel zum Thema recherchiert und quergelesen, dass die eigenen Gedanken plötzlich schal wirkten.
Was mir manchmal verloren ging, war die Spontaneität und der Mut, eigene Positionen direkt aus der Situation heraus zu erfassen und zu veröffentlichen. Es ist eben oft doch einfacher, den ‚besten’ Artikel zu einem Thema zu finden und mit Kommentar zu versehen zu empfehlen, als die eigene Erfahrung aufzuschreiben und ‚blank’ zu posten.
Das möchte ich ändern. Ich möchte mein Schreiben zur Gewohnheit machen. Schneller, öfter … und: Mit weniger Anspruch auf Perfektion.
Seitdem ich neulich im Newsletter von Doug Belshaw über #100DaysToOffload las, scheint mir das ein passendes Format zu sein, um mich auszuprobieren. Innerhalt eines Jahres mindestens 100 Einträge verfassen. Persönlich. Schnell. Hauptsache schreiben. Die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Schreiben … Und den Mut haben, es zu veröffentlichen. Vielleicht auch erstmal hier auf meinem ‚eigenen‘ Bereich.
Meine eigenen Blog-Erfahrungen sind jetzt rund 15 Jahre her. Als ich als Student in mein Erasmus-Semester nach Rom aufbrach, startete ich ein Weblog, auf dem ich teilweise mehrfach täglich meine Eindrücke verfasste. Das Ding lebte rund zwei Jahre, begleitete mich nach Rom auch noch nach Tokyo zu meiner Diplom-Arbeit und steht jetzt ausgedruckt als dicker Aktenordner in meinem Regal. Online ist es nicht mehr. Aber wenn ich durch die Ausdrucke blättere, wünsche ich mir manchmal die Spontaneität zurück, die ich damals hatte. Die vielen Entdeckungen, die ich während meiner Streifzüge durch die Städte festgehalten habe.
Make it a habit … again.
Beim Starten eines Weblogs sich zuerst über das Thema und das Publikum Klarheit verschaffen … diesen Tipp lese ich überall, wo ich mich darüber informiere, wie ich ein Weblog beginne.
Und ignoriere ihn getrost.
Denn dieser Blog startet mit #100DaysToOffload.
Thema ist alles, was mich beschäftigt.
Publikum ist jede*r, die*der sich dafür interessiert.
Oder jede*r, die*der sich für Serendipity begeistert. Die glücklichen Zufälle, die Dir beim Lesen begegnen. Vielleicht findest Du hier etwas, das zufällig in Dir resoniert?
Mal sehen, wie uns #100DaysToOffload dabei hilft.