Mai 15, 2023

Ich vergesse regelmäßig, hier auch Podcast- oder Videoaufnahmen einzustellen, an denen ich mitgewirkt habe. Deshalb als Nachtrag:

Neulich lud mich Yvo Wüest in seinen Education Minds Podcast ein. Yvos Fachgebiet ist Didaktische Reduktion. Passend dazu sind seine Folgen immer komprimiert und kurz in 20-30 Minuten gehalten.

Wir verständigten uns dazu, zu einem der Themen zu sprechen, das mich beruflich stark beschäftigt: „User Adoption“ bei Einführung oder Veränderungen in IT-Prozessen im Unternehmen. Meist brauche ich mindestens eine Stunde, um das Thema griffig zu machen (meine Kollegin Britt Bürgy und ich sind gerade kräftig am Feilen, um unsere Master Class auf der Copetri Convention in den dafür vorgesehenen Einstunden-Slot zu quetschen …), aber Yvo hat es geschafft, dass wir uns auf 22 Minuten beschränken und dennoch die meisten relevanten Punkte ansprechen (ob es verständlich genug ist, müssen die Hörer:innen bewerten).

Wir sprachen u. a. darüber …

  • was mit IT-Einführungen eigentlich erreicht werden soll,
  • warum es nichts bringt, Anwender:innen in IT-Einführungen mit Changemanagement-Appellen zu beschallen, sondern wir stattdessen möglichst früh das „What’s in it for me?“ und „What’s in it for us?“ des neue IT-Prozesses spürbar, erfahrbar und erkennbar machen sollten,
  • dass Mitarbeitende meist rational handeln, Widerstand gegen knirschende oder sogar schädliche Prozesse also das beste ist, was passieren kann,
  • dass deshalb gilt: Die User sind nie schuld!
  • dass ich keine gute Übersetzung für den Begriff „User Adoption“ habe, es vereinfacht aber als den Grad beschreibe, wie gut IT-Applikationen bzw. IT-Prozesse die Arbeit der Anwender:innen unterstützen, im Sinn der Geschäftsprozesse eingesetzt werden, damit wiederum die Strategie des Unternehmens unterstützen … und das langfristig über den gesamten IT-Lebenszyklus hinweg,
  • welche fünf Stufen wir betrachten sollten, wenn wir die User Adoption einer IT-Applikation erkennen und fördern wollen,
  • wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit dabei ist (im Gegensatz zu zeitlich oft eingeschränkten Trainings-Aktivitäten rund um einen GoLive-Termin)
  • welche Veränderungen das auch für Qualifizierung (im Sinne der didaktischen Reduktion) bedeutet, wenn wir nicht mehr primär zu einem GoLive-Termin hin belehren und schulen, sondern den Anwender:innen aufbauend auf eine fokussierte Grundlagen-Qualifizierung die benötigte Unterstützung kontinuierlich im Arbeitsprozess bereitstellen … und aus dessen Nutzung selbst für die konstante Verbesserung des Lern- und Unterstützungsangebotes lernen,
  • dass es dafür ein enges Zusammenspiel von IT, Learning, Communication und Change braucht.

Und worüber wir, glaube ich, noch nicht gesprochen habe, was aber Stoff für eine tiefergehende Beschäftigung sein könnte (Notiz an mich selbst, dass bald mal mit unserer Themen-Ownerin für User Adoption, Lisa Müller-Gebühr, zu besprechen): Welche positiven Aspekte hat die veränderte Art der Zusammenarbeit, die für User Adoption notwendig ist, auf Lernen und Zusammenarbeit im Unternehmen generell … über die User Adoption der eigentlich IT-Applikation hinaus?

Hier ist die Aufnahme:

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