Oktober 29, 2023

In der aktuellen „Was lernst Du“-Podcastfolge spricht Conny Hattula mit Marcel Kirchner und Ruben Weiser von der Continental AG über ein Thema, das auch mir sehr am Herzen liegt: Lernen mit Learning Circles:

Marcel und Ruben beschreiben, mit wenigen Abweichungen, das Einsatzszenario von Learning Circles, das auch meine Kollegin Claudia und ich vertreten.

Das Hören lohnt für alle, die besser verstehen wollen, wie Lernzirkel in einem Konzern wie Continental eingesetzt werden können, um den Lernprozess zu fast beliebigen Themen zu fördern und zu strukturieren.

Meine Notizen zur Folge (Kernaussagen):

Was ist Lernen? Marcel und Ruben betonen:

  • Lernen soll soziale Kontaktpunkte schaffen (Bezug auf George Siemens: Konnektivismus)
  • Lernen benötigt Interaktion, Technologie, Opportunitäten, Angebote, Transparenz und Klarheit
  • Um Handlungskompetenz aufzubauen, braucht es die Gewohnheit erfolgreicher Anwendung
  • Gemäß des 70-20-10-Ansatzes braucht es (wie in den „20“ beschrieben) kollegialen Austausch und Reflexion.

All diese Aspekte von Lernen werden durch Lernzirkel gefördert!

Der Learning Circle Ansatz bei Conti begann mit der Nutzung der lernOS Leitfäden.

(Mehr Einblicke, wie die ersten Learning Circle bei Conti abgelaufen sind, gibt es in der „Learnify your daily work“-Aufzeichnung des #c3manager Call vom 15. Juli 2021 mit Anja Lommatzsch und Marcel. Dort erläutern die beiden auch, wie insb. die Wahl des Content Curation lernOS-Leitfadens die Lernenden darin unterstützt hat, über das Einüben von Content Curation Expertise in einem Thema ihrer Wahl aufzubauen … z. B. AR/VR. Das wird von Marcel auch im Podcast erwähnt.)

Es stellte sich schnell heraus, dass das Format besser funktioniert, wenn über die Leitfäden kein neues und unbekanntes Thema in den Arbeitsalltag der Kolleg:innen eingebracht wird, sondern der Zirkelansatz dafür verwendet wird, um sowieso anliegende Lernthemen im Unternehmen besser zu fördern.

Aktuell werde bei Conti das Learning Business Partner Enabling Programm durch Learning Circles unterstützt. Das Programm umfasst ca. 50 Stunden an Lernaktivitäten, die wahlweise individuell oder eben unterstützt durch Lernzirkel geleistet werden können.

Marcel und Ruben betonen, dass die Lernenden, die das Programm mit Unterstützung durch Lernzirkel absolvieren, bessere Lernerfolge erzielen und bessere Abschlussprojekte erstellen. Ruben erwähnt außerdem, dass der Lernerfolg der Lernenden dadurch gefördert wird, dass man gemeinsam mit anderen Lernenden lernt (Verweis auf den Hawthorne-Effekt … wenn ich mich durch die Mitlernenden ‚kontrolliert‘ fühle, steigt das Lernengagement).

Parallel existiere bei Conti der sog. „Social Learning Hub“, über den u. a. Aktivitäten wie die „Digital Guides“ von Harald Schirmer angeboten werden. Dieser Learning Hub könne auch dazu genutzt werden, um selbst neue Learning Circles zu Themen zu initiieren, die Lernende bei Conti umtreiben.

Allerdings sei das eigenständige Erstellen von Leitfäden zu neuen Themen ein aufwendiges Unterfangen, das nicht nebenher erledigt werden könne.

Lernzirkel integrieren sich u. a. auf diese Weisen ideal in die Lernstrategie von Conti:

  • Strukturierung und Facilitation klassischer E-Learning-Angebote durch Lernzirkel
  • Förderung des Sozialen
  • Untermauerung der Unternehmens-Kernwerte

Update:

Marcel wies mich auf LinkedIn auf seinen umfassenden Beitrag im E-Learning 2.0 Blog hin, in dem er die wichtigsten Kernaspekte und Lessons Learned für gelingende Lernzirkel bei Conti zusammengefasst hat und auf weitere Podcasts und Videos verweist. Richtig viel gutes Material, um sich weiter in die Realität von Lernzirkeln in einem Großunternehmen zu vertiefen (denn die ist ja oft etwas anders als in den Lernzirkeln, die wir eigeninitiativ und unternehmensübergreifend formen und durchlaufen …)!

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