Das ist Beitrag 19/100 der #100DaysToOffload-Challenge. Mein Ziel ist, hier mindestens 100 Beiträge im Jahr 2021 zu schreiben. So möchte ich für mich das Bloggen zur Gewohnheit machen.

An dem kommenden Beitrag von #100DaysToOffload habe ich nun bereits fast eine ganze Woche lang versucht zu schreiben. Das ist so sicher nicht Sinn und Zweck dieser Übung, die mich doch eigentlich dazu auffordern soll, fast jeden Tag einen kurzen Text zügig zu verfassen. Ohne Anspruch auf Perfektion, ohne Notwendigkeit der Vollständigkeit, ohne Gegenlesen und nach dem letzten Punkt auf ‚Veröffentlichen‘ klickend.
Meist saß ich allerdings gerade 10 Minuten am Text, hatte erst wieder den Computer gestartet, die Stelle zum Weiterschreiben gefunden und mich gesammelt … und wurde unterbrochen. Letztendlich habe ich bisher wahrscheinlich zwei Dutzend 10-Minuten-Blöcke gebraucht, um jetzt zu einem Stand zu kommen, an dem ich zuversichtlich bin, dass der mir im Sinn stehende Beitrag mein nächter Beitrag 20 werden wird.
Die aktuelle Art des Schreibens frustriert mich und ist mein größtes Problem: Konzentration zum Tippen zu finden.
Spätabends, wenn alles ruht, wäre dafür die beste Zeit. Wahrscheinlich brächte ich in dieser mir verbleibenden Stunde bereits Beiträge zustande. Aber die energiezehrenden Ereignisse der letzten Zeit lassen in mir meist nur den Wunsch, ein bisschen Gedanken baumeln zu lassen. Wenn ich mich dennoch noch einmal an einen Beitrag setzte, wie ich es in den ersten Tagen von #100DaysToOffload öfter tat, nahm ich die Themen mit den Schlaf. Auch nicht so gut.
Ich möchte mich darin üben, kleinere Etappen niederzuschreiben oder eine konzentriertere Form zu wahren. Holger Moller macht das in seiner #100DaysToOffload-Challenge ganz hervorragend, weil er seine Lernerfahrungen zum digitalen Whiteboard Miro als Schreib-Anlass nimmt, darüber konzentriert zu berichten.
Neulich hörte ich in der Küche den Beginn des Hörbuchs von Barack Obamas „Ein verheißenes Land“, in dem Obama im Vorwort bemerkt, dass ein begabterer Autor die Geschichte in knapperer Form hätte niederschreiben können, er sich aber gerne auf Abschweifungen und Kontextbeschreibungen begebe. Dabei musste ich an meine eigenen Versuche denken, diese Beiträge hier zu verfassen. Auch meine Frau Jenny sagte mir, einige meiner Beiträge seien ihr zu lang und abschweifend.
Ich vermute, das liegt auch an den vielen kleinen Einzel-Zeiträumen, in denen ich schreibe. Die Zerstückelung meiner Aufmerksamkeit verhindert, dass ich einen Überblick über meinen eigenen Text behalte, denn ich tippe immer nur kurz an einer Stelle, ohne mir vorher die früheren Passagen noch einmal durchgelesen zu haben.
Aus Doug Belshaws letztem „Though Shrapnel“ Newsletter, auf den ich mich jeden Sonntagmorgen freue und der mich zu #100DaysToOffload gebracht hat, fand ich diese Woche einen Hinweis auf die „Open working blog and weeknote templates“. Hier finden sich kleine Strukturen, in denen man #weeknotes und Blogposts verfassen könte. Hilfestellungen, um nicht jedesmal vor dem leeren Fenster zu sitzen.
Vielleicht werde ich diese Strukturen ab und zu und vorsichtig ausprobieren?
Aber generell: Weeknotes als alternatives Format zu #100DaysToOffload? Die Erleichterung, nicht jeden Tag, sondern nur einmal pro Woche … ? Nein, das wäre eine Verlagerung des Problems. Außerdem weniger das, was ich eigentlich möchte: Kein ‚Tagebuch‘, sondern Beiträge zu einem ausgewählten Thema. Weeknotes erscheinen mir tendenziell noch introspektiver, tagebuchartiger, weniger für ein Publikum geschrieben als #100DaysToOffload.
Aber wie dem auch sei – diese kurzen, fragmentierten Formen des schreibenden Lernens, Gendankensortierens, interessieren mich gerade sehr. ‚Weeknotes‘, ‚Journaling‘, Tagebuch, #100DaysToOffload … sämliche Formen des textbasierten Nachdenkens, die potenziell von Dritten gelesen werden könnten. Ich glaube, dass darin einer meiner Antriebe liegt, den kommenden Beitrag wieder etwas ’nutzbarer‘ zu gestalten.
Vorhin, mitten in diesem Beitrag, kam mir ein Reclam-Buch in die Hände, das ich sehr bald lesen möchte: „Digitales Schreiben: Blogs & Co. im Unterricht“ von Philippe Wampfler. Ich habe davon bisher nicht mehr als die erste Seite des Vorworts gelesen, und dabei auf die dritte Fußnote der ersten Seite aufmerksam geworden: „Man braucht die anderen, damit die eigene Singularität überhaupt als sinnvoll gelesen werden kann.“ (Felix Stalder).

Mit vier Unterbrechungen über den Tag hinweg ist dieser kleine Beitrag am Abend endlich fertig geworden. Eigentlich sollte er Einleitung zum kommenden, fast fertigen Beitrag werden, aber nun wurde er -wieder einmal- viel ausführlicher als geplant. Das möchte wahrscheinlich niemand lesen, die*der sich eigentlich für den nächsten Artikel interessieren könnte … vermute ich. Deshalb dient er als ausgekoppelter, eigenständiger Beitrag auch ein bisschen dazu, meine Versäumnisse der vergangenen Tage auszugleichen. 😉
Bleibt gesund und zuversichtlich!
#100DaysToOffload: Wenn Du wissen willst, warum ich diesen seltsamen Hashtag so oft verwende, lies Dir gerne die Erläuterungen zur Challenge auf https://100daystooffload.com/ durch. Vielleicht hast Du auch Lust, mitzumachen?